„Moral kennt keine Ferien!“ Mit dieser Ermahnung entlässt Professor Traugott Hermann Nägler seine Schüler in die Sommerferien und begibt sich in sein „trautes Heim“, um sich von den Strapazen des Schulalltags zu erholen. Der Professor ist ein Mann mit hohen ethischen Anspru?chen - an sich selbst und seine Mitmenschen. Und so lässt er nichts aus, seiner liebenswerten Frau und den zwölf Kindern eine ebenso tugendhafte Lebensweise wie die seinige nahe zu bringen. Disziplin und ein straffes Regiment prägen den Alltag der Familie, aber auch chronische Geldnot. Doch nun steht unerwartet eine Erbschaft ins Haus. Die Schwester des Professors ist plötzlich verstorben. Sie war vor vielen Jahren von Traugott verstoßen worden, da sie mit siebzehn Jahren ein uneheliches Kind erwartete. Das Schicksal hatte eben diese Schwester nach Südamerika verschlagen, wo sie eine vermögende Dame geworden war. Nach etwas U?berzeugungsarbeit durch seine Frau und Andere reist der Professor nach Uruguay, um die Erbschaft anzutreten. Im Schlepptau hat er den Pfarrer und seine Tochter Atlanta, die eigentliche Begünstigte des Erbes. In Montevideo angekommen, wähnt sich der Professor im größten Sündenpfuhl. Als ihn ausgerechnet in den Armen der schillernden Senora de la Rocco „der Tango-Takt packt“, hat er Mühe, „seine“ Erbschaftsangelegenheiten zum Abschluss zu bringen. Doch schon droht weiteres Ungemach: Die Sache hat einen Haken, der den guten Professor in arge No?te bringt, ihn alle Prinzipien fahren lässt und seine Moralvorstellungen auf eine harte Probe stellt.
Curt Goetz (1888-1960) zählt zu den Vertretern des gehobenen und brillant geschriebenen Konversationsstücks. Standen am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere Einakter im Mittelpunkt, etablierte er sich später auch als Autor großer Werke, wobei er sich viele Hauptrollen quasi "auf den Leib schrieb“.
„Das Haus in Montevideo“ entstand infolge einer Wette. Anlass war Goetz´ Behauptung, jeder gute Einakter enthalte genügend Stoff für ein abendfüllendes Theaterstück. Goetz gewann die Wette, indem er seinem Kurz-Drama „Die tote Tante“ weitere Akte hinzufügte und so ein erfolgreiches Bühnenwerk schuf.
Die Uraufführung fand unter dem englischen Titel „It’s a gift“ 1945 am Broadway mit Goetz und seiner Ehefrau Valérie von Martens in den Hauptrollen statt. Die deutsch-sprachige Erstaufführung erfolgte nach Rückkehr des Ehepaares Goetz aus dem amerikanischen Exil 1946 am Schauspielhaus Zürich, die erste Aufführung in Deutschland 1950 in Berlin.
Besetzung
Professor Traugott H. Nägler |
Nevan Maurer |
Marianne Nägler, seine Frau |
Michelle Krämer |
Atlanta |
Sina Braun |
Parsifal |
Luis Weiss |
Wotan |
Kimi Pratz |
Fricka |
Ecem Suicmez |
Freya |
Emilia Lesic |
Fafner |
Simeon Eherler (Fr+So) Paul Friedl (Sa) |
Fasold |
Henri Dietrich (Fr+So) Nick Bräuer (Sa) |
Octavia |
Anna Seeger |
Alberich |
Tim Kugler |
Decimus |
Lasse Greiner |
Lohengrin |
Lean Galozi (Fr+Sa) Silas Moll (So) |
Ultima |
Magdalena Thoma (Fr) Anna Thoma (Sa) Valentina Brecht (So) |
Martha, Haushälterin der Näglers |
Eda Uygun |
Pastor Riesling, Freund der Familie |
Kevin Wolainski |
Herbert Kraft, Atlantas Verlobter |
Leon Haag |
Apotheker |
Simeon Baumann |
Bürgermeister |
Lenny Dietrich |
Kapellmeister |
Moritz Schober |
Maria Machado |
Julian Laukert |
Carmen de la Rocco |
Tamara Alles |
Belinda, Hausmädchen de la Roccos |
Julia Kuppler |
Carmencita |
Ecem Suicmez |
Lolita |
Emilia Lesic |
Aphrodita |
Kira Traub |
Pepita |
Kiara Batt |
Margarita |
Lilli Kuppinger |
Bonita |
Johanna Marangoni |
Conchita |
Isabella Scheibner |
Juanita |
Amalia Schuld |
Senor Cortez, Anwalt |
Ruben Zimmermann |
Briefträger |
Tim Hünnefeld |
Korrepetition |
Bernd Scheiderer Thomas Hartmann |
Arrangements Musik |
Thomas Hartmann Bernd Scheiderer |
Arrrangement Tango |
Angelina Galozi |
Chor „Hein Mück aus Bremerhaven“ |
Thomas Hartmann Moritz Schober |
Bühnenbild + Technik |
Peter Kaßelkus Tim Hünnefeld Kimi Pratz Ruben Zimmermann Leon Haag |
Soufflage |
Marit Stäbler (Fr+So) Annika Kuppler (Sa) |
Maske + Frisuren |
Tatjana + Tamara Alles Michelle Krämer Sina Braun |
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Arrangement + Einstudierung |
Christine Ammermann |